Stress ist eine der Hauptursachen für viele Symptome, die unser Wohlbefinden stören. Denn anhaltender Stress bringt unser vegetatives Nervensystem aus dem Gleichgewicht. Dabei wirkt sich Stress unterschiedlich aus, je nachdem, welcher Stresstyp Sie sind, das heißt, welche Seite des vegetativen Nervensystems bei Ihnen durch Stress stärker betont wird. Erkennen Sie Ihre typischen Stressreaktionen und erfahren Sie, wie Sie wieder ins innere Gleichgewicht kommen.
Stress ist jede Form von seelischer oder körperlicher Herausforderung. In früheren Zeiten war das eine reale Bedrohung durch einen Feind. Heute sind es Faktoren wie Lärm, psychosoziale Probleme, aber auch Infektionen, Stoffwechsel- und Umweltgifte und mehr. Nicht selten sind es auch unbewusste Ur-Konflikte im Unterbewussstein, die durch irgendeine ähnliche Begebenheit aktiviert werden. Unser vegetatives Nervensystem reagiert darauf auf automatisierte Weise. Das vegetative Nervensystem besteht aus zwei Polen, die gegensätzliche Körperreaktionen in Gang setzen. Der eine Pol oder Nervenstrang wird als Sympathikus bezeichnet, der andere als Parasympathikus oder Vagus.
Der Sympathikus wird kurz nach dem ersten Erkennen der Herausforderung (oder Gefahr) aktiviert. Er
mobilisiert blitzschnell alle Funktionen des Körpers, die für Aktivität nötig sind, und die Kampf oder schnelle Flucht ermöglichen. Denn diese beiden Reaktionen bedeuten Schutz, sie können
helfen, die Gefahr zu besiegen oder ihr zu entgehen.
Im Körper werden alle Funktionen gestärkt, die auf Aktivität ausgerichtet sind:
Mental fördert der Symphatikus folgende Verhaltensweisen:
Die Botenstoffe des Sympathikus sind Adrenalin (verstärkt bei Flucht) und Noradrenalin.
Wenn die Aktivität, mit der man der Herausforderung begegnet ist, erfolgreich war, kommt es danach zu Entspannungsphase, diese wird vom Vagus-Nerv gesteuert.
Der Parasympathikus (auch Vagus genannt) ist der entspannende Pol des vegetativen Nervensystems. Er bewirkt Beruhigung der vorher überaktiven Funktionen. Dafür stimuliert er die Körperreaktionen, die bei Ruhe und Passivität "erlaubt" sind.
Mental fördert der Vagus folgende Verhaltensweisen
Der Nervenbotenstoff des Vagus ist das Acetylcholin.
Solange die beiden Phasen der Stressreaktion ausgewogen ablaufen, pendeln sich die Körperreaktionen immer wieder auf eine gesunde Mitte ein.
Zum Problem wird Stress erst dann, wenn eine der beiden Phasen überwiegt.
Stress-Ungleichgewichte können in beide Richtungen erfolgen.
Als typisch gelten heutzutage die Sympathikus-Überreizungen. Man bleibt im Kampf-Modus stecken, kann nicht abschalten, beschäftigt sich auch gedanklich mit dem Problem usw.. Die Folgen sind Fehlreaktionen wie Bluthochdruck, Herzrasen, Muskelverspannungen, Verstopfung, erhöhter Blutzucker bis hin zur Diabeteskrankheit.
Doch auch das Gegenteil kommt immer öfter vor:
Eine zu starke, nicht lösbare Dauer-Herausforderung oder eine (archaische) Erfahrung der Hilflosigkeit führt zu Angst vor jeglicher Herausforderung und lässt erst gar keine Symphatikus-Aktivierung entstehen. Die Vagus-Funktionen sind dann überbetont bis hin zu völliger körperlicher (oder geistiger) Unbeweglichkeit. In Urzeiten war auch das ein Schutz vor Feinden: Sich tot stellen, um nicht angegriffen zu werden. Heute ist diese Reaktion als chronische Erschöpfung oder Burnout bekannt.
Und natürlich kommt es auch zu Überlagerungen oder Kompensationen:
Zum Beispiel kann man im beruflichen Bereich stark kampfbetont, im privaten Bereich zurückhaltend sein. Oder umgekehrt.
Um wieder zurück ins Gleichgewicht zu kommen, gibt es mehrere Möglichkeiten:
Um wieder in die Balance zu kommen, können einerseits die Botenstoffe biochemisch wieder ins Gleichgewicht gebracht werden, vor allem das Acetylcholin scheint hier eine Rolle zu spielen. Acetylcholin ist übrigens auch der Stoff, der bei der Demenzkrankheit nicht mehr ausreichend hergestellt wird:
Bei einer zu starken Symphatikusbetonung fehlt das entspannende Acetylcholin:
Die mögliche Ursache (laut Medizinlexikon):
Freisetzungshemmung von Acetylcholin durch Calciummangel und Magnesiumüberschuss (und vermutlich auch durch einen Überschuss an toxischem Aluminium, das ja vielen Studien zufolge auch an der Demenz beteiligt zu sein scheint)
Die Lösung wäre hier: Den Calcium-Magnesiumstoffwechsel in Balance bringen und Aluminium meiden.
Bei einer zu starken Vagus-Betonung ist zuviel Acetylcholin vorhanden:
Die mögliche Ursache (laut Medizinlexikon):
Hemmung des Acetylcholinabbaus: Das abbauende Enzym wird z.B. durch Pestizide gehemmt.
Eine Möglichkeit, um die Entgiftung von Pestiziden und sonstigen Giften im Körper zu beschleunigen ist die Zufuhr von Kupfer, denn das wird für Entgiftungsreaktionen verstärkt gebraucht. Eine andere: Pestizide endlich aus unserer Umwelt entfernen durch eine neue Landwirtschaftspolitik:
Auch auf der mentalen Ebene kann man das Gleichgewicht beeinflussen:
Eine zu starke Symphatikusbetonung führt psychologisch zu Überaktivität, oft auch Streitsucht, Überheblichkeit, Rechthabertum usw.
Als Ausgleich kann hier eine mentale Stimulierung des Parasympathikus helfen:
Entspannungs-Techniken, Schwere-Suggestionen, Ruhe-Meditationen
Eine zu starke Parasympathikusbetonung führt psychologisch zu Gehemmtsein, mangelnder Selbstbehauptung, mangelnder Lebenskraft
Als Ausgleich kann hier eine mentale Stimulierung des Sympathikus helfen:
Selbstbehauptungs-Affirmationen und aktivierende Mut-mach-Suggestionen.
Ganzheitliche Gesundheitsberatung
Johanna Kallert
Mozartstraße 5
96148 Baunach (bei Bamberg)
Tel. (0 95 44) 9 84 88 89
Mobil (0152) 54 97 15 52
Mail jkallert@web.de
Kommentar schreiben
Ben (Sonntag, 09 Juli 2017 16:01)
Hallo,
danke für den Artikel, dieser war für mich sehr sehr Hilfreich. Darf ich fragen, woher die Information kommt, das kupfer für die Entgiftung benötigt wird und diese anregt? Ich hatte nämlich durch ein Wirbelproblem jahrelang eine Stimulation des Sympatikus und durch das ganze Adrenalin einen Kupfermangel. Nun nehme ich Kupfer, was mir sehr sehr hilft, aber meine Leber ist überfordert. Dies würde ja für das Sprechen, was Sie schreiben. Aber beim Googlen habe ich sonst nichts dazu gefunden. Ein Feedback wäre gigantisch :)
LG
Johanna Kallert (Montag, 10 Juli 2017 09:54)
Hallo Ben,
danke für Ihren Kommentar, natürlich erhalten Sie eine Antwort. Es freut mich, dass der Artikel sehr hilfreich für Sie war. Sie schreiben, dass Sie durch eine Sympathikusstimulation und damit verbundenen erhöhte Adrenalinausschüttung einen Kupfermangel entwickelt haben, und dass Ihnen Kupfer hilft. Das ist gut.
Nun fragen Sie nach, woher die Information kommt, dass Kupfer auch die Entgiftung untertützt, weil Sie dazu nichts gefunden haben? Ja, es stimmt, zu den Auswirkungen eines Kupfermangels gibt es bei Google noch wenige Informationen, weshalb ich ja hier ein wenig Aufklärung betreiben will.
Die Informationen bezüglich Kupfer und Entgiftung habe ich in Fachbüchern recherchiert und mein wissen nun in einem neuen Blogartikel zusammengestellt:
www.gesundheit-ganzheitlich.com/2017/07/09/kupfer-der-chemikalien-entgifter/
Danke, dass Sie mich mit Ihrem wertvollen Kommentar dazu gebracht haben, dieses Thema ausführlicher zu beschreiben. :-)
Alles Gute für Sie
Johanna Kallert