Damit Beziehungen gut funktionieren ist eine gute Kommunikation unabdingbare Voraussetzung.
Damit man dem anderen im Gespräch seine Wertschätzung zeigt, statt durch unbedachte Worte Frust zu erzeugen, sind ein paar Kommunikationsregeln nötig.
Lesen Sie hier, welche Fehler Sie in der Kommunikation mit Ihren Mitmenschen vermeiden sollten.
Oft laufen Gespräche eher als zwei Monologe ab, denn als wirklicher Austausch von Gedanken und Worten. Kennen Sie das?
Frau A trifft Frau B und sagt:
"Hallo, wie gehts?"
Darauf Frau B: "Ach mir gehts im Moment gar nicht so gut. Ich habe starke Rückenschmerzen."
Darauf Frau A: "Mir gehts auch nicht besonders, meine Allergie macht mir mal wieder zu schaffen. Ich probiere jetzt ein neues Medikament aus, mal sehen ob das wirkt.
Frau B: "Ich gehe jetzt wöchentlich zur Massage wegen meiner Rückenbeschwerden, aber den neuen Masseur finde ich nicht so gut. Sein Vorgänger war viel besser.
Frau A schnieft: "Heut fliegen die Pollen wieder extrem. Zur Zeit gehe ich am liebsten gar nicht raus, weil sofort meine Nase läuft."
Frau B: "Ich habe morgen einen Termin beim Orthopäden, mal sehen ob der mir helfen kann.
Und so weiter.
Kennen Sie solche Gespräche. Das ist jetzt ein wenig überzogen, aber es ist so oft zu hören, dass Gesprächspartner überhaupt nicht aufeinander eingehen, sondern dass jeder nur von sich spricht.
Also Gesprächsregel Nummer eins lautet:
Aufeinander eingehen. Am besten fühlt sich der/die andere verstanden, wenn man seine Aussage nochmals in anderen Worten wiedergibt und vielleicht sogar nach seinen Gefühlen fragt.
Also im obigen Beispiel könnte es dann so lauten:
Frau B klagt über ihre Rückenschmerzen und Frau A sagt mitfühlend:
"Ah verstehe, Rückenschmerzen, da fühlt man sich ganz schön eingeschränkt im Alltag nicht wahr?"
Natürlich sollte im Laufe des Gesprächs dann auch über ihr Befinden gesprochen werden, damit das Ganze nicht zu einseitig wird.
Kompetente Gesprächspartner erkennen genau, wenn das eigene Thema genug besprochen ist und fragen dann: "Aber nun zu dir, wie geht es dir so? Was machen deine Allergien?"
Ein weiterer Fehler, der den Gesprächspartner ärgert, ist, wenn seine Aussage verharmlost oder mit schlimmeren Dingen verglichen wird.
Wenn Frau A also auf die erwähnten Rückenschmerzen antwortet:
"Naja, so schlimm ist das ja auch nicht, wenn der Rücken ein wenig weh tut, da hat´s meine Kollegin viel schlimmer erwischt, die hat sich einen Wirbelbruch zugezogen."
Die Aussage mag ja richtig sein, kommt aber sicher nicht gut an und provoziert Ärger und den Wunsch, das Gespräch abzubrechen.
Ein weiterer Fehler im Gespräch, der Zoff entstehen lässt, sind Schuldzuweisungen. Vor allem in engeren Beziehungen kommt das aber leider häufig vor.
Auf die Klage über Rückenschmerzen, antwortet der Gesprächspartner vorwurfsvoll: "Da bist du doch selbst schuld. Wärst du zur Rückengymnastik gegangen, wie ich es dir schon dauernd gesagt habe."
Auch diese Aussage mag richtig sein, schafft aber in dieser Form kein gutes Gesprächsklima.
Auch dies ist leider häufige Gesprächspraxis. Die Antwort hat zwar indirekt etwas mit dem Thema zu tun, führt aber in eine völlig andere Richtung.
Beispiel:
"Rückenschmerzen? Da bist du doch sicher beim Dr. XXX in Behandlung. Ich hab gehört, dass er sich scheiden lassen wird, hast du auch davon gehört?"
Auch hier fühlt die Gesprächspartnerin mit den Rückenschmerzen, dass überhaupt nicht auf ihr Problem eingegangen wird, was ebenfalls Frust auslöst.
Natürlich gibt man gerne gute Ratschläge, weil man glaubt, dass das, was man selbst erfahren oder vielleicht auch nur gelesen hat, dem anderen gut tun wird. Aber allzu eindringliche Ratschläge nach dem Motto "Du musst das so machen", bewirken ebenfalls oft Frust und Abwehr beim Gesprächspartner.
"Rückenschmerzen: Da musst du unbedingt das neue Mittel xy ausprobieren, hab ich erst gestern wieder in der Gesundheitszeitung was darüber gelesen. Am besten du gehst gleich zur Apotheke und besorgst dir das."
Empfehlungen ja, aber Du-musst-Ratschläge bitte nicht.
Soweit die Kommunikationsfehler, die Frust auslösen und das Gefühl nicht verstanden zu werden.
Vermeiden Sie diese, werden Ihre Gespräche erfreulicher und Ihre Beziehungen besser.
Ich wünsche Ihnen gute Unterhaltungen.