Hallo liebe Leserinnen und Leser,
in diesem Beitrag geht es darum, welche Lebensmittel Sie meiden oder reduzieren sollten, wenn Sie an einer Salicylatunverträglichkeit leiden. ~
In der Medizin ist die Wirksamkeit einer salicylatarmen Diät zwar umstritten, doch viele Betroffene bemerken eine Verbesserung ihrer Symptome.
In einer Studie (1) von 2021 wurde dies nun auch wissenschaftlich überprüft mit dem Ergebnis, dass 73 Prozent der Studienteilnehmer eine drastische Symptomverbesserung erlebten, wenn sie Salicylate mieden oder reduzierten.
Bei rund 13 Prozent kam es zumindest zu einer mäßigen Besserung, und nur wenige Teilnehmer spürten gar keine Besserung ihrer Symptome.
Dieses Studienergebnis macht Mut und motiviert dazu, sich an eine salicylatarme Diät zu halten, auch wenn sie so manche Einschränkung erfordert.
Erfahren Sie nun, welche Lebensmittel Sie bei einer Salicylatunverträglichkeit meiden oder reduzieren sollten, damit auch Sie beschwerdefrei werden.
Hinweis:
Salicylat-Gehalte in Nahrungsmitteln können stark schwanken.
Unsere Salicylate-Liste kann deshalb nur Hinweise geben, keine allgemeingültigen Empfehlungen. Und sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Viel Salicylat ist in folgenden Nahrungsmitteln enthalten, bitte nur wenig davon genießen, bzw. austesten, wie viel Sie persönlich davon vertragen.
Nach der oben genannten Studie (1) gelten auch folgende Nahrungsmittel als salicylatreich:
Dagegen wird Olivenöl dort als salicylatarm genannt.
Sie sehen, es gibt immer noch widersprüchliche Angaben zum Salicylatgehalt.
Er ist nun mal abhängig von vielen Faktoren, wie zum Beispiel Sorte, Anbauart und anderen Bedingungen.
Wichtig zu wissen:
Und denken Sie daran:
Die Salicylate summieren sich. Zum Beispiel ist ein bisschen Zucchini ist sicher noch verträglich. Wenn Sie aber oft und viel davon genießen und dann noch kombiniert mit anderen salicylatreichen Lebensmitteln, werden Sie es merken.
Tipp: Das Buch Lebensmitteltabelle für die Praxis: Der kleine Souci/Fachmann/Kraut
enthält vielfältige Nährwerttabellen, unter anderem ist auch der jeweilige (natürliche) Salicylatgehalt von Lebensmitteln angegeben.
Salicylate können der Nahrung auch zugesetzt werden, dies gilt besonders für abgepackte Fertiggerichte.
Meiden sollten Sie vor allem alles "Fertige", Aromatisierte und stark Gewürzte:
Wer an einer Salicylatintoleranz leidet, sollte auch auf bestimmte E-Stoffe achten, weil diese ebenfalls häufig unverträglich sind:
Benzoesäure / Benzoate (E 210)
Butylhydroxyanisol (BHA E 320)
Butyhydroxytoluol (BHT E 321)
Tertiär-Butylhydrochinon (TBHQ E319)
Tartrazin (E 102)
Benzoesäure und Benzoate können zum Beispiel enthalten sein in:
Joghurt, Sauermilchprodukte
Sauer eingelegtem Gemüse
Fruchtsäften, Limonaden, Cola-Getränken (z.B. in Pepsi Cola)
Alkoholfreiem Bier, evtl. auch in Fassbier
Fruchtzubereitungen
Flüssig-Ei und in den daraus hergestellten Nahrungsmitteln (im fertigen Lebensmittel muss das Benzoat aus dem Flüssig-Ei dann nicht unbedingt deklariert sein).
Auch die Verpackungsfolie an der Wurst- oder Käsetheke ist oft mit Benzoesäure beschichtet, achten Sie auch auf diese Quellen. Vielleicht hilft es ja, sich den Käse in die mitgebrachte Frischhaltebox einwiegen zu lassen?
BHA, BHT und TBHQ sind zugelassen zum Konservieren von fetthaltigen Speisen. Sie sind häufig enthalten in:
Frittierfett (Pommes!)
Margarine
Bratöl
Instantsuppen und -soßen
Knabbergebäck
Kartoffelchips
Fertige Kuchen-Backmischungen
Milchpulver
Ölhaltige Vitamin- oder Nahrungsergänzungspräparate
manchen Arzneimitteln, vor allem in Flüssigzubereitungen und Weichkapseln
Diese Inhaltsstoffe müssen nicht immer deklariert sein, weil sie in den einzelnen Bestandteilen stecken und somit nicht dem Endprodukt zugefügt wurden.
Tartrazin ist ein Farbstoff, der Lebensmitteln eine gelbe Farbe verleiht. Er ist chemisch verwandt mit dem Arzneimittelwirkstoff Metamizol und ist für Menschen mit Salicylatunverträglichkeit ebenfalls oft unverträglich. Tartrazin kann vorkommen in:
Brausepulver, Brause, Sirup
aromatisierter Schmelzkäse
Fleisch- und Fischersatzprodukte aus pflanzlichem Eiweiß
Speiseeis, Pudding und Desserts
Kuchen, Kekse, Blätterteiggebäck
gesalzene Knabberartikel aus Kartoffeln oder Getreide
Spirituosen, Frucht- und Obstweine
Süßwaren
Senf und Würzsoßen
Nahrungsergänzungsmitteln
Ich weiß, bei all diesen Einschränkungen stellt sich die Frage, was man denn überhaupt noch essen kann bei einer Salicylatintoleranz.
In meinem Buch "Salicylate nicht für jeden verträglich" habe ich diese Frage so gut wie möglich für Sie beantwortet.
Auch viele Medikamente sind bei einer Salicylatunverträglichkeit nicht gut verträglich, insbesondere:
Auch manche Zahn- oder Zahnwurzelfüllmaterialien sind auf Salicylatbasis hergestellt.
Bitte informieren Sie Ihren Zahnarzt vor einer Zahnwurzelbehandlung von Ihrer Salicylatintoleranz und suchen Sie mit ihm zusammen nach verträglicheren Materialien für die Zahn- oder Zahnwurzelfüllung.
Auch in vielen Kosmetik- und Hautpflegeprodukten sind oft Salicylate oder salicylatverwandte Stoffe und Konservierungsmittel enthalten.
Da Salicylate auch über die Haut aufgenommen werden, ist es wichtig, auch hier auf verträgliche Produkte zu achten.
Deshalb haben wir eine Liste verträglicher Pflegeprodukte für Sie zusammengestellt. Diese finden Sie hier: Salicylatarme Pflegeprodukte
Lesen Sie auch unseren Hauptartikel zur Salicylatintoleranz. Darin finden Sie viele wichtige Informationen zu Symptomen, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten.
Hier geht´s zum Artikel: Salicylatintoleranz Symptome erkennen
In meinem Buch Salicylate nicht für jeden verträglich (Amazon Produktlink*)
finden Sie viele wertvolle Infos zur Salicylatintoleranz und ebenfalls eine ausführliche Salicylate Liste.
Quellen:
(1) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8003553/ (abgerufen am 26.06.2022)