Eine der „Volkskrankheiten“ der heutigen Zeit ist ein zu hoher Cholesterinspiegel.
Erhöhtes Cholesterin gilt als Risikofaktor für Gefäßkrankheiten und kann zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen. Um dieses Risiko zu minimieren gehören Cholesterinsenker bei vielen Menschen zu den Dauermedikamenten.
Doch wenig bekannt ist die Rolle des Kupfers im Cholesterinstoffwechsel. Dabei haben medizinische Studien (siehe unten) klar belegt, dass ein Kupfermangel zu erhöhten Cholesterinwerten führen kann. Vor allem entsteht vermehrt gefährliches LDL-Cholesterin. Lesen Sie hier, warum das so ist. ~
Die Medizin unterscheidet zwischen zwei Arten von Cholesterin, dem „guten“ HDL-Cholesterin und dem „bösen“ LDL-Colesterin.
Dabei handelt es sich genau genommen um unterschiedliche Transportproteine für das Cholesterin. Das HDL-Protein transportiert das Cholesterin zur Leber, das LDL in die Gefäße, wo es sich ablagert und Arteriosklerose fördert.
Die Frage muss doch nun lauten: Warum lagert der Körper das lebenswichtige Cholesterin in Gefäßen ab, statt es in der Leber zu wichtigen Stoffen zu verarbeiten?
Denn Cholesterin ist die Ausgangssubstanz für die Geschlechtshormone, die Nebennierenhormone (z.B. Cortisol), die Gallensäuren, ja sogar das wichtige Vitamin D wird aus Cholesterin hergestellt, bzw. aktiviert. Neuere Forschungen zeigen sogar, dass Herzschutzstoffe aus Cholesterin entstehen können.
Warum also verarbeitet die Leber das Cholesterin nicht zu wichtigen Substanzen, sondern gibt es an LDL-Transporter, die es dann in die Gefäße entsorgen und diese damit verstopfen?
Die Antwort, die mir spontan dazu einfällt: Weil das Kupfer für all diese Stoffwechselprozesse fehlt.
Oder anders ausgedrückt: Kupfer ist notwendig, damit Cholesterin zu guten statt zu schädlichen Stoffwechselsubstanzen verarbeitet werden kann.
Das ist nicht nur eine spontane Idee von mir, hierfür gibt es auch Studien (1), die diesen Zusammenhang belegen. Zum Beispiel diese:
Experimentelle Untersuchung:
24 gesunde Männer mit einem durchschnittlichen Kupferkonsum von ungefähr 60 % der US RDA (Recommended Dietary Allowance = empfohlene tägliche Zufuhr) von 2 mg vor dem Test erhielten kupferarme Diäten. Nach 11 Wochen war das LDL-Cholesterol signifikant höher und das HDL-Cholesterol signifikant niedriger. Nachdem sie mit 3 mg Kupfer täglich supplementiert wurden, war das LDL um 8% niedriger und das HDL um 15% höher als in der Periode vor dem Test. (Reiser S et al. Effect of copper intake on blood cholesterol and ist lipoprotein distribution in men. Nutr. Rep Int. 36(3): 641-50, 1987)
oder diese Studie:
Experimentelle Untersuchung:
Versuchspersonen, denen man Kupfer entzog, reagierten mit einer Vermehrung des Gesamtcholesterols im Serum. Nach einer Kupfer-Substitution ging das Cholesterol auf Normalwerte zurück. (Klevey LM et al. Clin Res28: 75BA, 1980)
Das heißt:
Kupfermangel steht demnach mit erhöhten Gesamtcholesterin-Konzentrationen und vermindertem HDL-Cholesterol (Schutzcholesterin) in Zusammenhang.
Man kann also sagen:
Zu wenig Kupfer im Körper führt dazu, dass zu wenig Cholesterin in die Leber gelangt, weil es dort nicht verarbeitet werden kann. Dies führt einerseits zu einem Mangel an wichtigen Hormonen und Enzymen, andererseits staut sich das Cholesterin in den Gefäßen und behindert so die Durchblutung.
Oder positiv ausgedrückt:
Cholesterin braucht Kupfer, um zu den richtigen Stoffen für das Leben umgewandelt zu werden.
(1) Quelle medizinische Studien:
Buch Nutriologische Medizin von Melvyn R. Werbach, Hädecke Verlag.
Wenn das Kupfer nicht ausreichend über die Nahrung zugeführt werden kann, lohnt es sich, über eine Kupfer-Ergänzung nachzudenken.
Wichtiger Hinweis:
Eine Kupfer-Nahrungsergänzung bitte immer vorher mit dem Arzt absprechen, da es in seltenen Fällen auch Kupferüberlastungs-Krankheiten (Morbus Wilson) gibt.
Ausführliches zu diesem Thema können Sie gerne lesen in unserem Beitrag
Und vielleicht interessiert Sie auch unser Beitrag Kupfer und Stoffwechsel