Ihre Ernährung hat einen wesentlichen Einfluss darauf, ob Ihr Darm gesund bleibt, oder ob sich ein Leaky Gut entwickeln kann.
Lesen Sie, welche Ernährungsfaktoren Sie reduzieren oder meiden sollten, weil Sie die Darmschleimhaut schädigen oder die Barriere "löchrig" machen können.
Hier unsere Vorschläge für eine vorbeugende oder heilende Leaky Gut Ernährung. ~
Die Zuckerarten Lactose und Fructose und Saccharose (Haushaltszucker) können die Darmgesundheit erheblich stören.
Wenn ständig zu viel Lactose, Fructose oder auch Zucker in den Darm gelangen, füttert das bestimmte Darmbakterien, die diese Zuckerarten brauchen.
Diese Bakterien können sich in der Folge immer stärker vermehren können, so dass es zu einem Ungleichgewicht des Mikrobioms (Dysbiose) kommt. Oft überwuchern die Darmbakterien dann auch den Dünndarms, was als Dünndarmfehlfehlbesiedlung oder SIBO (small intestinal bacterial overgrowth) bezeichnet wird.
Deshalb unsere Empfehlung: Reduzieren oder meiden Sie Lactose, Fructose und Zucker in Ihrer Ernährung, denn schon damit können Sie einem Leaky Gut vorbeugen.
Hier finde Sie unsere Beiträge zu Lactoseintoleranz und Fructoseunverträglichkeit
Dass Gluten in Weizen und anderen Getreidesorten den Darm schädigen und zu einem Leaky Gut beitragen kann, ist inzwischen in der Medizin unumstritten.
Das Krankheitsbild Zöliakie, aber auch die Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität sind wissenschaftlich anerkannt und gut erforscht.
Gluten führt bei sensiblen Menschen zu einer Entzündung der Darmschleimhaut bis hin zur Zerstörung der Darmzotten. Hier hilft nur, Gluten aus der Nahrung zu eliminieren.
Glutensensitive Menschen erleben dann, wie es ihnen deutlich besser geht, wenn sie sich glutenfrei ernähren.
Auch die Blutwerte zur Diagnose des Leaky Gut, vor allem der I-FABP Wert, normalisieren sich oft unter einer glutenfreien Diät.
Es gibt inzwischen ein breites Angebot an glutenfreier Nahrung für Betroffene.
Probieren Sie einfach aus, ob es Ihnen mit einer glutenarmen Ernährung besser geht.
Hier finden Sie unseren Beitrag zur Glutenunverträglichkeit und Glutensensitivität.
Salicylate sind Substanzen, die in den Schmerzmitteln ASS (Acetylsalicylsäure) sowie in nichtsteroidalen Antirheumatika NSAR, wie zum Beispiel Diclofenac oder Ibuprofen vorkommen.
Daneben sind sie auch von Natur aus in Pflanzen enthalten oder gelangen als Zusätze (z.B. Konservierungsmittel) in die Nahrung.
Es ist bekannt, dass Salicylate den Schleimhautschutz reduzieren, Schleimhäute schädigen und unter anderem auch zum Leaky Gut führen können.
Ein zu häufiger Gebrauch von frei käuflichen Schmerz- oder Rheumamitteln sowie eine salicylatreiche Ernährung können erwiesenermaßen den Leaky Gut verursachen und aufrechterhalten.
Der wichtigste Ernährungstipp zur Vorbeugung oder Heilung eines leaky Gut lauter deshalb: Salicylate bitte so gut wie möglich meiden.
Hier finden Sie unsere Salicylate-Liste, die Sie informiert, welche Lebensmittel viel Salicylat enthalten.
Sulfite sind Nahrungszusätze, die als Antioxidantionsmittel eingesetzt werden. Sie werden mit den E-Stoffnummern E220 bis E228 deklariert.
Bei manchen Menschen lösen Sulfite allergische Reaktionen aus. Doch auch wenn der Körper nicht mit deutlichen Akutsymptomen reagiert, können Sulfite problematisch sein.
Denn Sulfite haben auch Einfluss auf die Darmbakterien und damit auf die Darmbarriere.
Bestimmte schwefelverwertende Bakterien können aus Sulfit (teilweise auch aus Sulfat, zum Beispiel in Mineralwässern) Substanzen bilden, welche die Darmschleimhaut schädigen und einen Leaky Gut begünstigen.
Deshalb sollten Sie auch darauf achten, Sulfite in Ihrer Ernährung so gut es geht zu vermeiden.
Sie kommen in Wein (vor allem Weißwein), in Kartoffelpüreepulver und fertigem Kloßteig vor, außerdem in Trockenfrüchten, in getrockneten oder tiefgefrorenen weißen Gemüsesorten, in Meerrettichzubereitungen und in Trockenfisch.
Wenn Sie also Wein und fertige Kartoffel- und Gemüseprodukte aus Ihrer Ernährung eliminieren, können Sie einem Leaky Gut gut vorbeugen.
Noch relativ neu sind Forschungsergebnisse, die zeigen, dass bestimmte Fettsäuren die so genannten Tight Junctions beeinflussen. Tight Junctions sind Proteinbänder, die die einzelnen Darmschleimhautzellen zusammenschnüren
In einer wissenschaftlichen Forschungsarbeit konnte nachgewiesen werden, dass die Substanz Caprat, das ist das Salz der Fettsäure Caprinsäure, deutlich vergrößerte Öffnungen in den Tight Junctions erzeugen kann.
Caprate zerstören die Darmschleimhaut nicht dauerhaft, doch dort, wo sie im Speisebrei vorhanden sind, können sie kurzfristig große „Lecks“ im Darm erzeugen.
Das kann dann jedesmal dazu führen, dass zu große Moleküle durch die Darmwand durchsickern und Immunreaktionen sowie Entzündungen auslösen können.
Und in welchen Nahrungsmitteln ist Vaprinsäure oder deren Salze enthalten, die den Darm durchlässig machen können?
Nun, die Caprinsäure (auch als Decansäure bezeichnet gehören zu den sogenannten mittelkettigen Fettsäuren (MCT-Fette).
Sie sind vor allem im Palm- und Kokosfett, aber auch im Milchfett, also in Butter und Sahne enthalten.
Wenn Sie diese Fette in Ihrer Ernährung reduzieren oder meiden, können Sie Ihrer Darmbarriere und damit Ihrer Gesundheit viel Gutes tun.
In wissenschaftlichen Versuchen wurden verschiedene Emulgatoren, die als Nahrungszusätze in vielen Fertignahrungsmitteln enthalten sein können, als mögliche Auslöser einer gestörten Darmbarriere entlarvt.
Im Tierversuch wurden hier die Emulgatoren Polysorbat 80 und Hydroxymethylcellulose getestet, und es zeigte sich, dass diese Substanzen die Darmflora veränderten, und dass sich vermehrt solche Bakterien bildeten, die die Darmschleimhaut leichter angreifen und damit Immunreaktionen auslösen konnten.
Auch andere Emulgatoren können möglicherweise ähnlich wirken. So wurde zum Beispiel für den Zusatzstoff Carageen eine darmschädigende Wirkung erkannt.
Deshalb unser letzter Ernährungstipp: Achten Sie auf Emulgatoren in der Zutatenliste Ihrer Produkte und meiden Sie diese so gut es geht. Ihr Darm wird es Ihnen danken.
Auch die Art der Nahrungsaufnahme ist wichtig, um eine gesunde Darmbarriere (wieder)herstellen zu helfen.
Durch achtsames Essen finden Sie ihre individuell verträgliche Leaky Gut Ernährung besser heraus, als durch alle gängige Ernährungslisten. Ihr Darm wird Ihnen sagen, was ihm gut tut, und was
nicht.
Ausführliche Informationen zur Leaky Gut Ernährung finden Sie auch in meinem Buch
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