In diesem Beitrag geht es um die Behandlung eines "Leaky Gut", auch löchriger Darm genannt.
Zur Behandlung des Leaky Gut gibt es noch keine eindeutigen Empfehlungen. Von Naturheilseite werden oft Probiotika sowie vielfältige Nahrungsergänzungen und pflanzliche Heilmittel empfohlen.
Ich selbst warne jedoch zur Vorsicht vor der unkritischen Einnahme solcher Präparate, denn sie können mitunter auch unverträglich sein und schaden.
Viel wichtiger ist es meiner Meinung nach, die tatsächlichen Ursachen zu beseitigen, damit Heilung möglich ist.
Die folgenden 4 Schritte unterstützen Ihre Leaky Gut Behandlung. ~
Eine Dünndarmfehlbesiedlung (kurz Sibo) ist eine häufige (Mit-) Ursache einer gestörten Darmbarriere.
Um den Leaky Gut erfolgreich zu behandeln, muss als erstes immer eine Dünndarmfehlbesiedlung abgeklärt und therapiert werden.
Im gesunden Zustand ist der Dünndarm nur mit wenigen Keimen besiedelt.
Von einer Dünndarmfehlbesiedlung spricht man, wenn sich dort zu viele oder die "falschen" Bakterien tummeln. Vor allem eine Überzahl an E Coli Bakterien wird oft mit dem Entstehen eines Leaky Gut in Verbindung gebracht.
Wenn eine Dünndarmfehlbesiedlung vorliegt, ist es wichtig, diese zu beseitigen und eine Neubesiedlung zu verhindern.
Oft ist dafür ein Antibiotikum nötig. Damit lassen sich die Beschwerden meist rasch zum Verschwinden bringen.
Anschließend muss eine neue Überwucherung verhindert werden. Das geschieht zum Beispiel durch eine Ernährungsumstellung.
Wer zur Dünndarmfehlbesiedlung neigt, sollte auch mit der Einnahme von Probiotika vorsichtig sein.
Denn auch dadurch kann ein Überwuchern des Dünndarms gefördert werden.
Zwar gelten die Bakterienkulturen der Probiotika (meist Lactobazillen und Bifidobakterien) als gesund. Doch wenn sie sich in zu großer Zahl im Dünndarm ansiedeln, ist das nicht gut.
Ausführliches zur Dünndarmfehlbesiedlung (SIBO) ist hier zu lesen.
In vielen Fällen spielen auch einzelne Vitamin- oder Mineralstoffmängel eine Rolle im Krankheitsgeschehen des Leaky Gut.
Diese Nährstoffe zu ergänzen ist wesentlicher Teil der zur Leaky Gut Behandlung.
Hier sind vor allem Vitamin A und das Spurenelement Kupfer und Lecithin zu nennen.
Vitamin A ist generell nötig für gesunde Schleimhäute.
Dieses Vitamin steht derzeit wenig im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit, während zum Beispiel Vitamin D überall empfohlen wird.
Doch es gibt Hinweise, dass Vitamin D das Vitamin A verdrängt.
Eine zu unkontrollierte Aufnahme von Vitamin D könnte deshalb zu einem Vitamin A Mangel beitragen.
Auch die weit verbreitete Bildschirmarbeit verbraucht Vitamin A.
Typisches Zeichen eines Vitamin A Mangels ist Nachtblindheit.
Doch auch die Darmschleimhaut benötigt Vitamin A, um gesund funktionieren zu können.
Vitamin A kann mit der Nahrung oder auch über entsprechende Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden.
Jedoch kann ein Zuviel an Vitamin A toxisch wirken, weshalb hier Vorsicht geboten ist.
Generell sollten Sie die Einnahme eines Vitamin A Präparates mit Ihrem Arzt absprechen.
Lecithin ist seit langem als wichtiges Mittel für die geistige Fitness bekannt. Doch Lecithin ist auch eine wichtige Schutzschicht für die Darmbarriere.
Es ist in der Medizin bekannt, dass ein Lecithinmangel zu Darmentzündungen wie Morbus Crohn führen kann. Somit ist es logisch, dass auch ein Leaky Gut durch diesen Mangel bedingt sein kann und dass Lecithin die Leaky Gut Behandlung unterstützt.
Ein Lecithinmangel entsteht zum Beispiel infolge der Fehlbesiedlung mit Bakterien. Denn manche Bakterien (z.B. Clostridien) bilden sogenannte Lecithinasen, das sind Substanzen die die Lecithinschicht zerstören.
Wenn Sie dann mehr Lecithin zu sich nehmen, kann die Darmschleimhaut ihre Schutzschicht wieder aufbauen.
Viel Lecithin ist in zum Beispiel in Eigelb und Soja enthalten. Auch lecithinhaltige Nahrungsergänzungsmittel stehen zur Verfügung.
Kupfer ist ein Spurenelement, das unter anderem entzündungshemmend und bakterientötend wirkt.
Ein Kupfermangel kann somit zur Dünndarmfehlbesiedlung und zu entzündlichen Veränderungen der Darmschleimhaut beitragen.
Mehr über Kupfermangel ist hier zu lesen.
Eine Nahrungsergänzung mit Kupfer kann ein wichtiger Baustein in der Leaky Gut Behandlung sein. Sie sollte jedoch vorsichtig geschehen und immer mit dem Arzt abgesprochen werden.
Auch mit Hilfe der richtigen Ernährung können Sie Ihre Leaky Gut Behandlung unterstützen.
Finden Sie Ihre persönlichen Nahrungsunverträglichkeiten heraus und berücksichtigen Sie diese in Ihrer Ernährung.
Achten Sie auf eine salicylatarme Ernährung, denn es ist erwiesen, dass Salicylate einen Leaky Gut erzeugen können.
Vermeiden Sie auch E-Stoffe und künstliche Nahrungszusätze so gut wie möglich und verwenden Sie nur frische Zutaten.
Bei einer Glutensensitivität hilft es auch, sich zumindest ein Zeit lang glutenarm zu ernähren.
Reduzieren Sie Lactose, Fructose und Zucker in Ihrer Nahrung und in Ihren Getränken.
Hilfreich ist auch ein Ernährungstagebuch, um mögliche Zusammenhänge zu Ihren Beschwerden zu finden.
Ausführliche Informationen zur Leaky Gut Ernährung bietet Ihnen unser Beitrag
Was macht den Darm durchlässig?
Sehr wichtig in der Behandlung des Leaky Gut Syndroms sind auch Ruhe und Entspannung, denn die Darmfunktionen sind über das vegetative Nervensystem auch mit der Psyche verbunden.
Folgende Tipps können Ihnen und Ihrem Darm helfen, wieder in eine gesunde Balance zu finden.
Noch einmal kurz zusammengefasst die 4 Schritte zur Leaky Gut Behandlung.
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