Hier finden Sie Informationen zur Salicylatintoleranz (Salicylatunverträglichkeit), einem Krankheitsbild, das in der Medizin bekannt ist, doch oft vergessen wird.
Vor allem denkt der (Fach-)Arzt bei entsprechenden Symptomen nicht immer an eine mögliche Salicylatintoleranz als Ursache.
Deshalb ist oft Eigenverantwortung gefragt, um diese mögliche Ursache Ihrer Beschwerden zu erkennen und Salicyate zu meiden, wenn nötig.
Sie finden auf dieser Seite und ausführlicher in meinem Buch "Salicylate nicht für jeden verträglich" ausführliche Informationen zum Thema Salicylatintoleranz.
Salicylat ist das Salz der Salicylsäure, die natürlicherweise in verschiedenen Pflanzen, vor allem in Kräutern und Gewürzen vorkommt.
Bekannter und weiter verbreitet ist sie jedoch als Acetylsalicylsäure (kurz ASS). ASS ist die Substanz, die in Schmerzmitteln, wie zum Beispiel in Aspirin® oder anderen ASS-haltigen Medikamenten vorkommt. Weiterhin sind die Wirkstoffe der sogenannten Nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) verwandt mit Acetylsalicylsäue und bewirken im Körper ähnliche Reaktionen. Freiverkäufliche NSAR-Medikamente wie das beliebte Ibuprofen sind deshalb für Menschen mit einer Salicylatintoleranz ebenfalls nicht gut verträglich.
Salicylsäure ist chemisch verwandt mit dem Konservierungsmittel Benzoesäure (Salicylsäure = ortho-Hydroxybenzoesäure). Benzoesäure wird in der Lebensmittelindustrie häufig als Konservierungsmittel eingesetzt. Auch Benzoesäure kann bei Salicylatintoleranz zu Symptomen führen.
Weiterhin enthält das bekannte und vielfach eingesetzte Vitamin Folsäure eine Benzoesäureverbindung und ist somit bei Salicylatintoleranz ebenfalls oft unverträglich.
Doch warum sind Salicylate für manche Menschen unverträglich, was bewirken sie im Körper?
Salicylate greifen die Schleimhäute in den Atemwegen oder im Magen-Darm-Trakt an und führen dort zu Reizerscheinungen. Sie fördern im Gewebe die Bildung von sogenannten Leukotrienen. Diese Leukotriene lösen dann, wenn sie im Übermaß vorhanden sind, unterschiedliche krankhafte Reaktionen aus, die bekanntesten sind asthmatische Zustände, und Kieferhöhlenentzündungen bzw. Polypen. Diese Symptomenkombination aus Salicylatintoleranz, Asthma und Nasenpolypen wird auch als samter Trias bezeichnet.
Manche Menschen reagieren, vermutlich genetisch bedingt, besonders empfindlich auf Salicylate. Bei ihnen können schon kleine Salicylatmengen heftige Beschwerden auslösen.
Doch Salicylate können noch weit mehr Beschwe5rden auslösen. Bei folgenden Symptomen kann eine Salicylatunverträglichkeit mitbeteiligt sein.
Ein weiteres Symptom habe ich selbst erkannt, ich weiß nicht, ob es wissenschaftlich schon untersucht wurde: Salicylate machen meiner Erfahrung nach die "normalen" Bakterien auf Haut und Schleimhäuten aggressiver, so dass es zu eitrigen Entzündungen kommt.
Die beste Diagnosemöglichkeit ist ein Auslassversuch. Wenn sich Beschwerden unter einer salicylatarmen Diät und dem Verzicht von Ass-haltigen Medikamenten bessern, und nach einer erneuten Salicylatzufuhr wieder verschlechtern, ist das ein eindeutiger Hinweis auf eine Salicylatunverträglichkeit. Dann sollten sie dauerhaft darauf achten, sich salicylatarm zu ernähren.
Weiterhin gibt es auch unterschiedliche Bluttests, um eine Salicylatintoleranz nachzuweisen. Mehr dazu ist hier zu lesen.
Bei starken Salicylatsymptomen kann Cortison sehr schnell Linderung bewirken, denn es wirkt der Bildung von Leukotrienen entgegen.
Mitunter wird auch eine Desaktivierung empfohlen. Dabei bekommt der Patient regelmäßig kleine Salicylatmengen verabreicht, damit der Körper sich sozusagen daran gewöhnt. In vielen Fällen ist diese Desaktivierung erfolgreich, die Menschen reagieren nicht mehr so heftig auf Salicylate.
Mehr zur medikantösen Therapie der Salicylatintoleranz ist hier zu lesen.
Die beste Therapie der salicylatunverträglichkeit ist aber die sogenannte Karenz, das heißt, wenn Sie auf salicylathaltige Medikamente verzichten und auch Salicylate so gut wie möglich aus der Nahrung eliminieren.
Unsere Salicylate Liste kann Ihnen dabei wertvolle Hinweise geben.
Hier geht es zu unserer für Sie zusammengestellten Liste der Nahrungsmittel und Zusatzstoffe, die Sie bei Salicylatintoleranz meiden oder reduzieren sollten.
Sehr gute medizinwissenschaftliche Informationen zu Salicylaten und Mastzellenaktivierung sind in diesem Buch von Professor Baenkler zu finden.
Gerne biete ich Ihnen auch meine Salicylatberatung an für ihre persönlichen Fragen zum Umgang mit Ihrer Salicylatintoleranz.
Rechtlicher Hinweis:
Alle auf dieser Seite zur Verfügung gestellten Informationen wurden sorgfältig recherchiert.
Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass meine Beratung keine ärztliche Diagnose und/oder Therapie ersetzen kann.