Gesund essen bedeutet manchmal auch, einfach auf seine Gelüste zu hören.
Denn der Stoffwechsel signalisiert in der Regel genau, ob er gerade etwas Süßes, Salziges, Bitteres oder Saures, etwas Würziges oder etwas Mildes, etwas Fettes oder etwas Trockenes braucht.
Er signalisiert auch, ob er gerade Calcium braucht, dann wünscht er sich zum Beispiel ein Stückchen Käse.
Fehlt ihm dagegen gerade ein wenig Kalium, entsteht Appetit auf Kartoffeln oder Tomaten. Selbst die als ungesund bezeichneten Pommes mit Ketchup liefern dann das benötigte Kalium.
Benötigt Ihr Körper gerade mehr Eisen, wünschen Sie sich vielleicht ein Rindersteak.
Und wenn Magnesium oder Kupfer gebraucht werden, wandert möglicherweise ein Stück Nougat-Schokolade in Ihren Mund. ~
Doch leider hören immer weniger Menschen auf das, was ihr Körper verlangt. Immer seltener werden die natürlichen „Gelüste“ als Grundlage der Nahrungszufuhr herangezogen.
Stattdessen essen wir immer mehr das, was sogenannte Ernährungsexperten als gesund anpreisen oder was als ideologisch tolerierbar gilt, wie zum Beispiel die vegane Ernährung.
Natürlich kann jede propagierte Ernährungsform, angefangen von vollkornbetonter Vollwertkost über Low Fat, Low Carb, Ketogener Ernährung, Paleo Diät bis hin zu den lektin- oder glutenfreien Diäten, für manche Menschen gesund sein.
Die jeweilige Ernährungsform kann für den einen oder anderen Menschen sogar genau die Lösung sein, die sein Wohlbefinden verbessert. Das ist dann der Fall, wenn eine Nahrungsunverträglichkeit oder Intoleranz gegen bestimmte Nahrungsmittel besteht. Aber in allen anderen Fällen bringen strikte Diäten meist wenig Vorteile.
Schon die Frage, ob mehr Fett, mehr Kohlenhydrate oder mehr Eiweiß den Körperzellen das geben, was sie brauchen, lässt sich nicht allgemeingültig beantworten.
Bis vor wenigen Jahren war eine fettreiche Ernährung verpönt. Zuviel Nahrungsfett wurde als Ursache für Stoffwechsel-, Herz/Kreislauf- und sonstige chronische Krankheiten erklärt, und jeder versuchte, das böse Fett zu meiden.
Es entstanden die Low-Fat-Empfehlungen. Fettreduzierte Lebensmittel aller Art wanderten in die Einkaufskörbe und in den Verdauungstrakt vieler gesundheitsbewusster Menschen. Manchem mag dies gut getan haben, anderen eher weniger.
Heute werden immer mehr Stimmen in der Medizin laut, die besagen, dass eine dauerhaft fettreduzierte Ernährung wenig sinnvoll ist und sogar schädlich sein kann.
Der Low-Fat-Diät steht nun die Low Carb Diät gegenüber. Kohlenhydrate wie Brot, Nudeln und sogar bestimmte Gemüsesorten sind dabei verboten oder auf genaue Gramm-Mengen pro Tag reduziert.
Auch wenn die Low Carb Empfehlungen teilweise sicher sinnvoll waren, trugen sie zur Verunsicherung der Menschen bei.
Ja, was denn nun, könnte man sich fragen.
Welche Ernährungsform ist gut für mich?
Diese Frage ist berechtigt, denn jeder Mensch hat eine andere genetische Ausstattung.
Manche verfügen über Gene, die Fett nicht so gut verstoffwechseln können, andere kommen aufgrund ihrer Gene mit Kohlenhydraten oder bestimmten Zuckern nicht so gut klar.
Inzwischen gibt es Gentests, die diese Grundfragen schon mal klären können.
Doch im Grund signalisiert Ihnen Ihr Körper am besten, was er wirklich braucht.
Am besten erkennen Sie, was Ihnen besonders gut schmeckt und besonders gut tut, wenn Sie achtsam essen.
Nehmen Sie sich Zeit und spüren Sie bei jedem Bissen Nahrung in Ihrem Mund genau hin: Ist es genau das, was Sie gerade brauchen? Schmeckt es Ihnen wirklich gut?
Je größer der Genuss beim Essen ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie Ihrem Körper gerade genau das Richtige zuführen.
Einschränken sollten Sie sich in der Auswahl Ihrer Nahrung nur dann, wenn individuelle Allergien oder Unverträglichkeiten gegen bestimmte Nahrungsmittel bestehen.
Hier finden Sie umfangreiche Informationen zu Nahrungsunverträglichkeiten und Darmstress.