Milch und Milchprodukte werden seit Jahrzehnten als gesunde Nahrungsmittel angepriesen, demzufolge erhöhte sich auch der Verzehr von Milchprodukten in unserer westlichen Welt enorm.
Aber viele Menschen leiden an einer Milchallergie oder Milchunverträglichkeit, oft ohne es zu wissen. Bei ihnen können Milchprodukte unterschiedlichste Befindlichkeitsstörungen, Symptome und echte Krankheiten auslösen.
Lesen Sie hier wichtige Informationen zur Milchunverträglichkeit. ~
Milch und Milchprodukte enthalten so viele Eiweißstoffe, wie kaum ein anderes Lebensmittel. Sie enthalten deshalb so viel Eiweiß, weil Milch eigentlich zur Aufzucht von jungen Kälbern gedacht ist, so wie jede Muttermilch in der Natur.
Ob Kuh-Muttermilch von der Natur als das menschliche Grundnahrungsmittel bestimmt ist, zu dem es die Milchindustrie gemacht hat? Wohl eher nicht.
Im Gegenteil, es drängt sich der Verdacht auf, dass die Zunahme chronischer Krankheiten im Zusammenhang steht mit dem zunehmenden Konsum von Milch, Joghurt und Käse.
Es sind verschiedene Inhaltsstoffe in Milchprodukten, die unseren Stoffwechsel überlasten und unserem Körper schaden können.
In ihrem Buch "Milch besser nicht" (amazon Produktlink) hat die Autorin Maria Rollinger unzählige Fakten und wissenschaftliche Ergebnisse zusammengetragen, die belegen, warum Milch für manche Menschen so unverträglich ist.
Dabei kann es entweder zu einer echten Allergie gegen Milch kommen, oder aber zu unspezifischen Unverträglichkeitssymptomen, die leider schwieriger nachzuweisen sind.
Folgende Inhaltsstoffe der Milch können im Übermaß unverträglich sein (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
Milchprodukte sind reich an Calcium, und unsere Knochen brauchen Calcium. So ähnlich lauten die Botschaften, mit denen für Milch geworben wird.
Doch: Zuviel Calcium überlastet den Körper, und bringt die Calcium regulierenden Hormone aus dem Gleichgewicht. Die Nieren, die das überschüssige Calcium entfernen müssen, werden überlastet, es kommt zu Harnsteinen, Kalkablagerungen in Organen und in den Blutgefäßen.
Der Überschuss an Calcium und Phosphor (siehe nächster Punkt) kann zudem zu einer Verschiebung des Gleichgewichts im Mineralhaushalt und zu einem relativen Magnesiummangel führen. Magnesium ist aber enorm wichtig, unter anderem für die Herz und Nervenfunktionen.
Quarkprodukte und Käse enthalten zudem sehr viel Phosphor. Phosphat wurde oft in Zusammenhang mit Hyperaktivität diskutiert, macht also Käse unsere Kinder hyperaktiv und unkonzentriert?
Zudem ist Phosphat ein Gegenspieler des wichtigen Vitamin D, das wiederum den Calciumeinbau ihn die Knochen fördert. Zuviel Phosphat im Käse vermindert also den Vitamin D Spiegel und verhindert somit einen gesunden Calciumstoffwechsel. Dadurch kommt es zu Osteoporose, einer Krankheit, die durch Milchprodukte ja angeblich verhindert werden soll.
Käse und Quark enthalten mehr Eiweißstoffe als Fleisch oder andere Nahrungsmittel.
Eine Eiweißüberlastung des Körpers schadet den Nieren und fördert eiweißabbauende Bakterien im Darm, die daraus giftige Stoffwechselprodukte bilden und den Darm schädigen können. Und wird nicht auch die Alzheimer-Krankheit durch Eiweißmüll-Ablagerungen im Gehirn verursacht?
Das Casein der Milch ist zudem ein häufiges Allergen, das Unverträglichkeitsreaktionen auslöst.
Tryptophan ist eine Aminosäure, die im Körper zu dem wichtigen Nervenbotenstoff Serotonin umgewandelt wird. Serotonin in der richtigen Menge macht satt, glücklich und zufrieden.
Doch es gibt auch das Krankheitsbild "Serotonin-Syndrom", das durch einen überhöhten Serotoninspiegel hervorgerufen wird. Hierbei kommt es zu Schwitzen, Schüttelfrost, grippeähnlichen Symptomen, Blutdruckanstieg, Pupillenerweiterung, Unruhe bis hin zu lebensgefährlichen Krampfanfällen.
In der Medizin wird das Serotonin-Syndrom nur in Zusammenhang mit Medikamenten beschrieben, die die Serotoninverfügbarkeit steigern sollen. (bestimmte Antidepressiva). Aber kann das Serotonin-Syndrom nicht auch durch eine Überlastung des Körpers mit Tryptophan, das aus Milch und Käse stammt, herrühren?
Methionin ist eine weitere Aminosäure, die in hoher Konzentration in Milchprodukten vorkommt. Methionin ist wichtig für den Körper, doch bei einem Überangebot wird es unter anderem zu Homocystein abgebaut.
Und Homocystein ist in der Medizin als der Stoff bekannt, der Blutgefäße schädigt und die Gefahr von Schlaganfall und Herzinfarkt erhöht.
Um die Umwandlung von Methionin zu Homocystein weitmöglichst zu verhindern, verbraucht der Körper zudem viel Vitamin B6, B12 und Folsäure. Und damit fehlen diese Vitamine logischerweise für andere wichtige Aufgaben.
Milchprodukte enthalten auch hohe Menge an Glutaminsäure. Die Salze der Glutaminsäure sind die Glutamate. Diese werden in der Lebensmittelindustrie als Geschmacksverstärker eingesetzt und sind sehr umstritten, da sie im verdacht stehen, das Nervensystem zu schädigen.
Doch bei all der berechtigten Kritik an künstlich zugesetzten Glutamaten sollten auch die natürlichen Glutaminsäure Quellen nicht vergessen werden. Diese sind insbesondere Milch- und Käseprodukte.
Biogene Amine sind denaturierte "gealterte" Aminosäuren, die in hoher Konzentration bei der Käsereifung entstehen. Zu den biogenen Aminen zählen unter anderem Tryptamin (aus Tryptophan), Histamin (aus Histidin), und Tyramin (aus Tyrosin).
Die biogenen Amine sind bekannt als Migräneauslöser, Histamin ist zudem der Stoff, der allergische und allergie-ähnliche Symptome verursacht, und Tyramin kann den Blutdruck gefährlich steigern. Mehr zur Tyraminintoleranz können Sie hier lesen.
Milchkühe werden heute mit verschiedenen Maßnahmen zu einer höheren Milchproduktion angeregt. Und die Milch der "Hochleistungskühe" enthält daher viele Hormone, besonders das Wachstumshormon IGF I war und ist Gegenstand zahlreicher Forschungen.
Dieses Wachstumshormon nehmen wir mit jedem Stück Käse oder sonstigen Milchprodukten zu uns. Es wird resorbiert, kann also vom Magen-Darm-Trakt ins Blut aufgenommen werden.
Doch was für das Wachstum von jungen Kälbern sinnvoll ist, kann beim ausgewachsenen Menschen viel Unheil anrichten. Tatsächlich wurde das IGF I Wachstumshormon aus der Kuhmilch als Ursache von Dickdarmtumoren aber auch von Brustkrebs festgestellt.
Das IGF Wachstumshormon wird auch als insulin-ähnlich bezeichnet, weil es insulin-ähnliche Wirkung hat. Ist die verbreitete Hyperinsulinämie, die oft dem Typ II Diabetes vorausgeht, in Wirklichkeit durch das insulinähnliche IGF aus der Milch verursacht?
Butter, Sahne und Käse enthalten sehr viel Fett. Milchfett wird von der Milchindustrie als gesund und gut verträglich beworben.
Aber Forschungsergebnisse aus der Multiple-Sklerose-Forschung besagen, dass gesättigtes Fett, und ganz besonders Milchfett die MS-Krankheitsschübe steigert. In Völkern, die kein Milchfett konsumieren tritt diese Krankheit dagegen kaum auf.
Da Multiple Sklerose eine Autoimmunkrankheit ist, gilt dieser Zusammenhang vielleicht für alle rheumatisch-entzündlichen Krankheiten?
Milchprodukte enthalten viel Milchsäure und züchten zudem die Milchsäure bildenden Bakterien im Darm.
Milchsäure wird vielfach als gesund angepriesen, doch im Übermaß übersäuert auch sie den Körper und kann zu einer Lactatazidose führen.
Lactat ist das Salz der Milchsäure und eine Lactatazidose kann gefährliche Auswirkungen auf den Körper haben.
Zudem ist Lactat das Molekül der Angst, das heißt zu viel Lactat kann im Blut zu Angst- und Panikattacken führen.
Benzoesäure ist ein Konservierungsmittel, auf das viele Menschen mit pseudo-allergischen Symptomen reagieren.
Sie ist verwandt mit den Salicylaten, die ja auch vielfach nicht vertragen werden und unter anderem chronische Kieferhöhlenprobleme und Asthma auslösen können. Menschen mit einer Salicylatintoleranz vertragen meist auch keine Benzoesäure und sollten deshalb mit (Sauer-)Milchprodukten vorsichtig sein.
Es gibt viele Ernährungslisten, die Menschen mit Benzoesäure-Unverträglichkeit informieren, in welchen Lebensmitteln Benzoesäure enthalten sein kann.
Doch worauf nicht hingewiesen wird: Auch Sauermilchprodukte und Käse enthalten hohe Mengen an Benzoesäure.
Diese Benzoesäure entsteht einerseits bei der Milchsäuregärung auf natürlichem Weg aus der Hippursäure, die in der Milch enthalten ist. Zudem wird bei der Käseherstellung Lab zugesetzt, und dieses Lab darf beliebig viel Benzoesäure als Zusatzstoff enthalten.
Übrigens: Benzoesäure wird in der Schweinemast dem Tierfutter zugesetzt, damit die Tiere schneller an Gewicht zunehmen. Daraus kann man schließen: Benzoesäure zu meiden hilft beim Abnehmen!
Lactose ist die Bezeichnung für Milchzucker, und die Milchzuckerunverträglichkeit (Lactoseintoleranz) ist weit verbreitet und in der Bevölkerung gut bekannt. Lactoseintoleranz führt zu Durchfällen, Reizdarm, verbunden mit vielen unspezifischen weiteren Befindlichkeitsstörungen.
Manche Betroffene meinen, sie können die Lactose-Problematik lösen, indem sie Tabletten einnehmen, die die Lactose in ihre Bestandteile Glucose und Galactose aufspalten sollten.
Doch damit wird die Gefährlichkeit des Milchzuckers verschlimmert, denn auch die entstandene Galactose kann im Übermaß krank machen.
Auch in fermentierten Milchprodukten, wie Joghurt, ist freie Galactose enthalten, die für viele Menschen nicht verträglich ist. Galactose steht zum Beispiel im Verdacht, die Augenlinsen zu schädigen und Glaukomerkrankungen (grüner Star) zu fördern.
Das Meiden von Lactose und Galactose kann sich deshalb positiv auf Ihre Gesundheit auswirken.
Oder noch besser: Probieren Sie aus, ob es Ihnen besser geht, wenn Sie sämtliche Milchprodukte meiden, oder zumindest stark reduzieren.
Mit einer solchen Auslassdiät lässt sich eine Milchunverträglichkeit am besten erkennen.